KSK Köln fördert Schuldnerberatungsstellen mit 227.000 Euro
Zum dritten Mal in Folge ist die Zahl der überschuldeten Menschen in Deutschland gestiegen. Per Stichtag 1. Oktober 2016 haben die Wirtschaftsforscher von Creditreform eine Überschuldungsquote von 10,06 % gemessen. Somit sind deutschlandweit 131.000 (plus 1,9 %) mehr Menschen gegenüber dem Vorjahr in den roten Zahlen.
Dabei liegt Nordrhein-Westfalen im bundesweiten Vergleich auf dem 4. Platz mit einer Überschuldungsquote von 11,7 %; die Zahl der Überschuldeten beträgt hier 1,72 Millionen Menschen. Die häufigsten Gründe für Überschuldung sind laut Creditreform Arbeitslosigkeit, Trennungen, Krankheit, unwirtschaftliche Haushaltsführung und gescheiterte Selbstständigkeit. Betroffen sind mehr Frauen als Männer und mehr Ältere als Jüngere.
Die institutionalisierte Schuldnerberatung bietet Menschen in finanzieller Notlage Beratung und somit ein Stück Lebenshilfe. Als einzige kreditwirtschaftliche Gruppe fördert die Sparkassen-Finanzgruppe die Schuldnerberatungsstellen alljährlich mit namhaften Beträgen. Dabei sind die Sparkassen trotz ihres hohen Marktanteils nachweislich in die Verursachung von Überschuldungssituationen kaum involviert.
Alleine die Sparkassen in Nordrhein-Westfalen bringen jährlich 3 Millionen Euro aus einem speziell eingerichteten Fonds zur Mitfinanzierung der Schuldnerberatung auf. Seit 1998 summiert sich die Fördersumme auf über 54 Mio. Euro.
Im Rahmen einer Informationsveranstaltung der Kreissparkasse Köln wurden kürzlich insgesamt 227.069,91 Euro an 12 Schuldnerberatungsstellen im Geschäftsgebiet der Kreissparkasse Köln, dem Rhein-Erft-Kreis, dem Rhein-Sieg-Kreis, dem Rheinisch-Bergischen Kreis und dem Oberbergischen Kreis, übergeben.
Dem Problem der Überschuldung begegnet die Kreissparkasse Köln nicht nur durch die aktive Unterstützung von Schuldnerberatungsstellen, sondern auch durch vielfältige Präventionsmaßnahmen mit dem Ziel, ihre Kunden vor der „Schuldenfalle“ zu bewahren. Jeder Kreditvergabe geht eine ausführliche und verantwortungsvolle Beratung voraus, welche insbesondere die finanzielle Belastbarkeit des potentiellen Kreditnehmers berücksichtigt.
Aufklärungsarbeit zum Thema „Richtiger Umgang mit Geld“ leistet die Kreissparkasse Köln darüber hinaus durch regelmäßige Veranstaltungen, beginnend bereits für die ganz jungen Kunden im Rahmen ihres Sparkassen-Schulservices und der Bildungsinitiative KURS. Hier erhalten die Jugendlichen Tipps zum Umgang mit dem ersten Geld. Zudem finden überschuldete Menschen, die einen Rat suchen, vielfältige Informationen im Internet unter www.geldundhaushalt.de.
Ulrich Buciek, stellvertretender Direktor Vorstandsstab der Kreissparkasse Köln (hintere Reihe, 4.v.r.), übergab im Käthe Kollwitz Museum der Kreissparkasse Köln Fördermittel an die Vertreter der Schuldnerberatungsstellen.