Seit dem Ende der Zuckerproduktion in Bedburg haben sich die ehemaligen Klärteiche Bedburg zu einem wichtigen Rastplatz für eine Vielzahl seltener Wasser- und Watvögel entwickelt. Das knapp 30 ha große Teichgebiet wurde daher 2002 auch wegen seiner herausragenden Bedeutung im landesweiten Biotopverbundsystem als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Die „Stapelbecken“ werden ausschließlich mit Regenwasser gespeist.
Der Wasserstand der vier Teiche ist aufgrund der geringeren Niederschläge der letzten Jahre kontinuierlich zurückgegangen und gerade in den letzten Monaten dramatisch gesunken. Zum Erhalt des überregional bedeutsamen Brut-, Nahrungs- und Durchzugsbiotops bestand daher dringender Handlungsbedarf. In den Gremien des Rhein-Erft-Kreises wurde Ende September der einstimmige Beschluss gefasst, den Wasserstand der Teiche durch Einleitung von Erftwasser zu erhöhen.
Hierzu konnte das zuständige Amt für Umweltschutz und Kreisplanung kurzfristig durch eine vertragliche Regelung mit einem Landwirt aus Bedburg die Befüllung über eine vorhandene Rohrleitung vertraglich vereinbaren. Mit der Wassereinleitung als erste Sofortmaßnahme zur Bestandssicherung wurde am 11. Oktober bereits begonnen. Die Einleitung der in einem ersten Schritt geplanten ca. 20.000 m³ Wasser erstreckt sich voraussichtlich über einen Zeitraum von mindestens 10 Tagen.
Die Biologische Station Bonn/Rhein-Erft wird den Prozess und die Ergebnisse der Wassereinleitung fachlich begleiten und anschließend zusammen mit der Unteren Naturschutzbehörde, den Fachleuten des Erftverbandes sowie Vertretern des ehrenamtlichen Naturschutzes einen Pflege- und Managementplan erarbeiten. Hierbei werden u.a. auch die Klimadaten (Sonnentage, Niederschlagsmengen) der vergangenen Jahre und aktuelle Prognosen berücksichtigt.
Der Kreis wird sich weiter dafür einsetzen, in Abstimmung mit der Zuckerfabrik Pfeiffer & Langen als Flächeneigentümer und dem ehrenamtlichen Naturschutz vor Ort die Zukunft des einzigartigen Vogelparadieses im Rhein-Erft-Kreis nachhaltig zu sichern.