Die Kreisstadt Bergheim bekämpft erstmalig die für den Menschen schädlichen Eichenprozessionsspinner mit Meisen und Fledermäusen. Die Mitarbeiter des Betriebshofes hängen dazu in den kommenden Tagen 100 Nistkästen an oder in der Nähe von Stadt-Eichen auf, die in den vergangenen Jahren von den Schädlingsraupen befallen wurden.
Die Nester der Eichenprozessionsspinner, die mit ihren Brennhaaren u.a. Hautentzündungen und juckende Quaddeln hervorrufen, werden jedes Jahr mittels Absaugen zum Schutz der BürgerInnen entfernt.
Der Kreisstadt Bergheim ist es ein großes Anliegen, in Zukunft weiterhin auf den Gebrauch von Insektiziden mit Breitbandwirkung zu verzichten. „Breitbandwirkung bedeutet in diesem Fall, dass viele frei auf den Eichen lebende Raupen anderer Schmetterlingsarten von den Bekämpfungsmitteln in Mitleidenschaft gezogen würden. Daher wird der Weg eines großen Angebotes von Tierbehausungen und der damit einhergehenden sanften Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner beschritten und deren Auswirkungen aufmerksam verfolgt“, sagt Christian Linne, Abteilungsleiter des städtischen Betriebshofs.
Meisennistkästen werden erfahrungsgemäß von Kohl- und Blaumeisen sehr gut angenommen. Meiseneltern müssen für ihre Jungen sehr viel Nahrung herbeischaffen. Die frühen Raupenstadien der Eichenprozessionsspinner werden von den Meisen gefressen. Sie helfen mit, den Bestand der Eichenprozessionsspinner zu reduzieren.
Viele Fledermausarten sind gefährdet, auf der Roten Liste geführt und streng geschützt. Durch das Anbringen von Fledermauskästen ermöglicht man Ihnen, Ihre Jungen in den so genannten Wochenstubenquartieren aufzuziehen. Als Jäger der Nacht fressen Fledermäuse Nachtfalter. Die Eichenprozessionsspinner, die im Juli/August fliegen, gehören auch zu Ihrer Beute. Die Fressfeinde haben einen großen Einfluss auf den Bestand der Schädlinge.
Die Kreisstadt Bergheim verfolgt zudem das Ziel, mehr Biodiversität in die Stadt zu bringen. Die Fledermäuse zu schützen, bzw. zu fördern und gleichzeitig die Eichenprozessionsspinner einzudämmen, ist dafür ein gutes Beispiel.