Am vergangenen Dienstag wurde auf Schloss Paffendorf die erste Demokratiekonferenz im Rhein-Erft-Kreis durchgeführt. Ausrichter war das Aktionsbündnis für Demokratiestärkung und Antirassismus, dem sich der Rhein-Erft-Kreis in diesem Jahr angeschlossen hat. Der Kreis als Träger des Programms hat ASH Sprungbrett e.V. mit Sitz in Bergheim im Mai mit der Umsetzung des Programms an Rhein und Erft betraut. Die Erste Demokratiekonferenz war nun auch der erste öffentlichkeitswirksame Auftritt des neuen Netzwerks.

Die Demokratiekonferenz ist ein Baustein im Bundesprogramm „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und hat zum Ziel, ziviles Engagement und demokratisches Verhalten zu fördern. Der Rhein-Erft-Kreis hatte sich nach einem Beschluss des Kreistages erfolgreich um die Teilnahme an dem Bundesprogramm beworben. Denn auch im Rhein-Erft-Kreis sind demokratiefeindliche sowie rassistische und menschenfeindliche Tendenzen in einigen gesellschaftlichen Gruppen auf dem Vormarsch.

Um ihnen wirksam und frühzeitig zu begegnen, bedarf es zielgerichteter Präventionsstrategien, die Gegenstand der Beratungen der Konferenz waren. Daher trafen sich Fachleute aus Politik, Verwaltung, freien Trägern und von zivilgesellschaftlichen Akteuren, um die ersten Schritte auf dem Weg zu einer umfassenden Präventionsstrategie zu entwickeln.

In seiner Begrüßung erinnerte Sozialdezernent Christian Nettersheim daran, dass die freiheitliche Demokratie von Voraussetzungen lebt, die sie selbst nicht garantieren kann. „Demokratisch verantwortete Freiheit braucht verantwortungsbewusste, mündige und vor allem engagierte Menschen sowie ein gesellschaftliches Klima der Offenheit.“

Mit Blick auf das Thema „Flüchtlinge“, das in den letzten beiden Jahren zu einer Polarisierung des gesellschaftlichen Klimas geführt habe, ergänzte er:
„Toleranz und Verständnis können nicht bedingungslos sein; sie finden ihre Grenzen in der hier geltenden Rechtsordnung. Ihr müssen sich alle Bewohner dieses Landes sowie gesellschaftlichen Kräfte und Gruppen unterwerfen“.

v. l. n. r.: Patrick Fels (Referent), Christian Nettersheim (Sozialdezernent des Kreises), Julian Beywl (Geschäftsführer ASH Sprungbrett e.V.), Cornelia Benninghoven (Moderatorin)